Wie sich der STERZ selbst sieht


Sterz, Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kulturpolitik,

Sterz ist ein Forum für alle abdruckbaren Äußerungen in Lyrik, Prosa, Essay, Bild(er)geschichte, Grafik, Fotografi/e/k, wissenschaftlicher Abhandlung u. a. m. und auf dem Format 29/39 cm ein Medium des Diskurses. Originalität und Originärität sind Desiderate. Im Sterz treffen Anfänger auf Meister, Dilettanten auf "Profis", Interessierte auf Kreative.

Sterz erscheint erscheint seit 1977 vierteljährlich. Er ist mit 8.000 Auflage Österreichs größtes nichtkommerzielles Kulturmagazin und wird über Abonnements in Deutschsprachien vertrieben sowie durch Handverkauf und in 390 Buch- und Zeitschriftenhandlungen in ganz Österreich.

SterzAugenmerk
gilt der Förderung aufstrebender Talente und der Betreuung kulturell unterversorgter Gebiete.

SterzBeiträge
sollen etwa 6000 Zeichen lang sein, SterzEssays sind mit Zwischentitel leichter lesbar. SterzBiografien werden mit großem Interesse gelesen: Einige Zeilen zur Person, möglichst individuell und bunt. Texte in Word auf 3 1/2 Zoll Disketten oder über E-Mail erbeten. SterzGrafiken, die nicht unbedingt auf ein ausgegebenesThema einzugehen brauchen, als S/W-Kopien bzw. als TIFF- oder JPEG-Format über Mail.

Sterz erhält sich aus den Abonnements, dem Verkauf, den Inseraten und diversen Förderungen. Sterz trägt sich gerade selbst und zahlt keine Honorare. Drei Belegexemplare werden zugesandt.

Sterz veröffentlicht nur Erstdrucke. SterzBeiträger behalten das Copyright.

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SterzPreise ab Heft 106:

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STERZ ist angelegt als andauerndes Gesamtkunstwerk zwischen 'Kontinuität und Variation'. STERZ vertieft sich mit jeder Nummer in ein Thema, von 'Natur' bis 'Geld', von 'Maschine' bis 'Kitsch', von 'Denkmalsturz' bis 'Rausch'. STERZ bedrängt beharrlich arrivierte Autoren, Künstler, Philosophen, Soziologen, Kultur- und andere Experten um Beiträge und macht zugleich seine großformatigen Seiten allen Amateuren so weit auf wie sein Herz. STERZ erfindet in jedem Heft das Erscheinungsbild neu. Was gängige Zeitschriften alle paar Jahre unternehmen, um wieder jung und schön zu sein, versucht STERZ mit jeder Ausgabe, legt eine spezifische Schrift fest, entwickelt ein eigenes Layout, erschafft einen ästhetischen Kosmos. STERZ vereinigt abdruckbare Äußerungen aller Art zu einem inhaltlichen und formalen Ganzen; Essay, Prosa, Lyrik, Notenschrift, Comic, Grafik, Fotografie, Keramik, Objekt, Konzept u. a. m. werden durch engagierte Gestaltung mit sorgfältiger Typografie zu einem spannenden Ablauf vereinigt. STERZ gibt Anfängern eine Chance und ist durch die Beteiligung arrivierter Künstler auch für Anspruchsvolle attraktiv. Die Auseinandersetzung mit Inhalt und Stil der Texte wird mitunter zum Fernkurs für kreatives Schreiben. Anspruch, Relativierung, Zuversicht und Ermunterung bestimmen die (Ein-)Stellung des STERZ im Literaturbetrieb. Im Jagd-STERZ (64) z. B. kommt das handgeschriebene Gedicht einer 90-jährigen Volksmusikantin neben einem Gespräch mit Martin Walser vor, Kinderzeichnungen bevölkern das ‘Geld?-Heft (90) ebenso wie eine Installation des deutschen Konzeptkünstlers Rolf Bier, der Schweizer Bachmannpreisträger Jürg Amann steht gleichberechtigt neben ausgeflippten Pflasterpoeten. Elfriede Jelinek tritt neben der schreibenden Hausfrau auf, Universitätsprofessoren neben Steckenpferdreitern, die Fotokünstlerin Leonore Mau ist neben unbekannten Knipsern präsent, Grafiken von Alfred Hrdlicka werden neben Studentenarbeiten gezeigt. STERZ bringt zu Fotobänden, Grafikheften, 4-Farb-Kunstausgaben z. B. das philosophische Comic des Suhrkamp-Autors Peter Strasser (54) und das Trash-Theatercomic 'Mahlzeit' (73) der jungen Löwen Wanko (Text) / Vogeltanz (Grafik). Sie sind Höhepunkte der STERZ-Landschaft. STERZ-Taschenausgaben von Theaterstücken als Beilage entstanden mit Dieter Kühn (42a: 'Familientreffen') und Einar Schleef (41a: 'Totentrompeten') sowie mit Mathias Grilj (46: 'Kennen Sie den') aus dem Grazer Geniebiotop. STERZ überwindet immer wieder die Kluft zwischen E- und U-Kultur. Zeitgenössische Pop(ulär)kultur wird gewürdigt (68: 'Pop-Idole') wie auch subtile Jazz-Plakate (86: '60 Plakate'). Der intellektuelle Diskurs (84: 'res publica - über das Gemeinwesen') wird so engagiert gepflogen wie Themen mit Bodenhaftung (83: 'Neid und Eifersucht', 17: 'Lust und Liebe'). STERZ war immer schon nach ziemlich allen Seiten offen. Lange bevor die Postmoderne alles einebnete und 'Nomadologie' und 'cross over' Beweglichkeit einforderten, hatte STERZ die Vielfalt in Ansatz, Inhalt, Stil und Perfektion gepflogen. Diese Gratwanderung fordert die Kreativen ebenso heraus wie die Leser, vor allem aber die Redaktion. STERZ begeht immer neue Wege der Präsentation: Eine Halde von 16 Gedichten auf einer Doppelseite türmt sich im Müll-STERZ (78), hingegen fragt im 'Verbote'-Heft (16) Alois Hergouth in seinem solitären Gedicht zu doppelseitiger Grafik "Doch ein Gespräch über Bäume?". Der Essen&Trinken-STERZ (31) wird von Spaghetti-Überschriften bestimmt, das 'Aggressionen'-Heft (18) von heftigem Gummigestempel, der Natur-STERZ (28) von der "organischen" Schwabacher Fraktur von Holzlettern, die 'Illusionen' (34) durch Schlingschrift von Hand, Gespraytes dominiert den Jugend-STERZ (20), und die Titel der 'Tagebuch'-Ausgabe (62) sind in der Handschrift der Autoren. Der Kitsch-STERZ (82) verzichtet auf jeglichen bildnerischen Beitrag bei kargem Layout und strenger Typografie. STERZ sucht die Einheit von Inhalt und Form, STERZ-Macher sind die letzten Gesamtgestalter, die in der Werkstatt des Poeten genauso zu Hause sind wie im grafischen Atelier. Die alten Drucktechniken des Bleisatzes sind dem STERZ so vertraut wie der MAC von Apple, für die Spaghettischrift wurde Silberfilzstift mit rotem Rand gefunden. Im Secondhand-STERZ (52) erfüllt sich der Traum jedes Offset-Freundes: Die beigehefteten Makulaturbögen einer Kunst- und Faksimiledruckerei machen jedes Heft zum Unikat: Wenzelbibel über osmanische Trachten gedruckt, aztekische Codizes über zeitgenössische Malerei und die Werbung einer Reifenfirma. Die sieben Holzschnitte auf jeweils einem dreiseitigen Leporello der 'Hommage aux Scythes' (65) wiederum sind zu einem Faltkunstwerk gebunden. STERZ zeigt bedingungslosen Einsatz. Für den 1000 Bilder-STERZ (85) wurden aus dem riesigen Fundus des Grazer Altmeisters Eckart Schuster Unmengen von Fotos ausgesucht, die über einen ganzen Sommer hin gescannt und bearbeitet wurden. STERZ bezieht die Werbung in die Gestaltung ein, die im kreativen Ablauf ein Ereignis besonderer Art ist: Die meisten Anzeigen werden von STERZ konzipiert; Aufhänger, Text und Grafik deuten mitunter eine mögliche Werbelinie an. Sie erregen das Staunen, "dass so was möglich ist". Für den Drucker des Jagd-STERZ (64) warb der Vers "Vom guten Druck/mit Hirn und Herz/kriegt nie genug/der Walter Vavra,/druckt wie im Flug/auch diesen STERZ/in einem Zug/mit seine Haw'ra". STERZ-Vexiergedicht der Werkstatt für Werbepoesie in einem Inserat für die Steirische Volkspartei, waagrecht gelesen: "Der Geist/Mensch und/lebt Brot/nicht und/von Kunst/Brot und/allein Spiele" und senkrecht: "Der Mensch lebt nicht von Brot allein/Geist und Brot und Kunst und Spiele". STERZ vermittelt in hundert Ausgaben als work in progress Möglichkeiten und Vielfalt kultureller Äußerung.



Alle SterzAutoren von Anbeginn (Stand 13.1.2013 - Sterz 106)